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Es werden Posts vom Oktober, 2012 angezeigt.

Con el cuchillo en la boca - meint der König

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Der spanische König (Rey) Juan Carlos hat dieser Tage einen Staatsbesuch in Indien abgeschlossen. Er trommelte für Investitionen der aufkommenden Wirtschaftsmacht Indien in seinem von der Wirtschaftskrise gebeutelten Land. So schlimm sei es aber gar nicht in Spanien, meint der König beim Abschlussempfang. Für ihn werde Spanien bald aus der Krise kommen, was er "España saldrá adelante" (Spanien wird nach vorne herauskommen) nennt und er setzt noch einen drauf mit dem Spruch "con el cuchillo en la boca" (mit dem Messer im Mund) und "con una sonrisa" (mit einem Lächeln). Von soviel Optimismus waren die Inder richtig gerührt. In Spanien ist es scheinbar so, dass, wenn man ein "Messer im Mund hat" es einem gut geht. Anders kann ich diese Redensart nicht auslegen.

Españolizar - die Arroganz der Kastilier

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Es gab vor kurzem einige Aufregung als der spanische Erziehungsminister José Ignacio Wert die Bemerkung fallen liess, dass man die katalanischen Schüler "verspanisieren" sollte. Wörtlich heißt das: "'españolizar' a los alumnos catalanes". Die Wellen der Empörung schlugen in Katalonien hoch, denn es war wieder einmal der Versuch der Zentralregierung in der Hauptstadt Madrid, den Katalanen mit einer Domestizierung zu drohen, diesmal über die Schulausbildung der Kinder. "Alumno" ist ein "Schüler". Die Herren von der Regierungspartei in Madrid, der PP, freuten sich und versicherten, "no está buscando bronca", dass der Herr Minister "damit keinen Scherz machen will". Also blutiger Ernst! Dass man mit so etwas auf dümmste Weise die Unabhängigkeitsbestrebungen der Katalanen unerstützt, fällt einer in der Tradition des Diktators Franco stehenden Partei, der mit Blut und Schwert ein reaktionäres , totalitäres Spanien schaffte

Contentar a los mercados - die Politik als Hure der Märkte

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Spaniens Finanzkrise spitzt sich zu. Das Land hat einen nervösen Partner. Es sind dies "los mercados", "die Märkte". Damit ist die internationale Finanzwelt gemeint, die mit ständig neuen Spekulationen die Spanier unter Druck setzt. Das in Gang gesetzte Sparprogramm zur Minderung des "Staatsdefizits" (déficit público) scheint diese obskure Gesellschaft namens "Märkte" nicht zu überzeugen. Deshalb will die spanische Regierung demutsvoll ihren guten Willen zur Beruhigung der Finanzwelt zeigen, was man dann auf spanisch "contentar a los mercados" (die Märkte zufrieden stellen) nennt. Aber vermutlich führt kein Weg daran vorbei, dass Spanien die EU um einen "resgate" (Rettung) bitten muss.