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Vientre de alquiler - unverblümtes Spanisch zu einem heiklen Thema

In Spanien gibt es zur Zeit eine Debatte über die "vientres de alquiler". Wörtlich muss das mit "Miet-Bäuche" übersetzt werden, denn "vientre" ist der "Bauch" und "alquiler" kennt man von der Wohnungssuche, es handelt sich um "Miete". Die deutsche Entsprechung ist aber " Leihmutterschaft ". Bei uns hat das sprachlich einen freundlicheren Klang, während sich das auf spanisch ziemlich brutal anhört. Ausgelöst wurde die Debatte, weil eine 68-jährige bekannte Fernsehmoderatorin , auf diese Art und Weise zu Kinderglück gekommen ist. Da die "vientres de alquiler" in Spanien verboten sind, musste sich die alte Mutter das in den USA besorgen lassen.

"La ley del solo sí es sí" - damit sollen spanische Frauen besser vor sexueller Gewalt geschützt werden

Seit Ende vergangenen Jahres gibt es in Spanien ""La ley del solo sí es sí". Wörtlich übersetzt: "Das Gesetz des nur ja ist ja", manchmal fehlt auch das Wörtchen "solo" bei Erwähnungen, dann steht da nur "la ley del sí es sí". Es geht um sexuelle Gewalt gegen Frauen und bedeutet, dass nur ein klares "ja" die Zustimmung zu sexuellen Handlungen ist. Hintergrund ist, dass die spanische Justiz bisher viel zu großzügig gegen Vergewaltigung und häusliche Gewalt war.    Las claves de la ley del 'solo sí es sí': el abuso sexual será agresión y habrá un delito de acoso callejero

Bono joven del alquiler - damit die Jugend endlich selbständig wird

Die spanische Regierung hat zu Jahresbeginn per Gesetz den "bono joven del alquiler" eingeführt. "Alquiler" bedeutet "Miete". Es geht um die Auszahlung eines Mietzuschusses ("bono del alquiler") für Jugendliche. Durch die Pandemie und eine hohe Jugendarbeitslosigkeit sind viele Jugendliche gezwungen bei ihren Eltern zu wohnen. Nur 15,8% der spanischen Jugendlichen von 16 bis 29 Jahren sollen außerhalb des Elternhauses leben. Um ihnen den Start in eine eigene Wohnung zu ermöglichen, sollen sie ab 1. Januar eben diesen "bono del alquiler" in Höhe von 250 Euro beantragen können. "Joven" bedeutet übrigens "jung".

Macrogranjas - sorgen für Massentierhaltung in Spanien

Die Zeitung El Pais liefert in einem Artikel die Definition für die Bezeichnung "macrogranja". Danach sind "macrogranjas" Einrichtungen der intensiven Viehwirtschaft (instalaciones de ganadería intensiva), die Tausende von landwirtschaftlichen Nutztieren (ganado) in einer einzigen Einrichtung beherbergen. "Ganaderia" ist Viehwirtschaft.

Coche eléctrico - auch in Spanien gehört ihm die Zukunft

 "Coche eléctrico" ist leicht zu erraten, ein "Elektroauto". Wie jetzt bekannt wurde, wird VW auch in Spanien Elektroautos produzieren. Dafür gibt es auch Subventionen der EU. Für Elektroautos braucht man aber auch einen "punto de recarga", eine "Ladestation". Ein Fahrzeug "wieder aufladen" nennt man "recargar". Elektroautos werden auch "coches enchufables" genannt. "Enchufe" ist die "Steckdose", also könnte man das mit an "die Steckdose anschließbares Auto" übersetzen.

Contenedor amarillo - unbeliebt in Madrid

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Spanien hat Probleme mit der Entsorgung des Mülls. Es gibt in Spanien auch den "contenedor amarillo", der bei uns in der Form des "gelben Sackes" existiert, in Spanien aber als "gelber Behälter". In diesen sollte man Verpackungsmüll ("envases"), vor allem Plastik entsorgen. Müll wird auch als "residuo" bezeichnet ("basura" ist volkstümlicher und bezeichnet auch "Dreck"). Die Müllsammlung erfolgt über die "recogida de residuos" (Einsammeln des Mülls). Die Umweltorganisation " Ecologistas en acción " (Umweltschützer in Aktion) hat in einem Bericht festgestellt, dass in Madrid die Müllentsorgung über den "contenedor amarillo" so gut wie nicht funktioniert. Nur etwa 30% des Verpackungsmülls wird darüber entsorgt. Das System der Müllsammlung ("sistema de recogida") sei sehr ineffizient. Die Zahl der "puntos limpios" (Sammelplätze für Recycling-Müll) sei immer noch zu gerin

Tamayazo - ein weiterer Skandal

 Zur Zeit beherrschen wieder einmal die Begriffe "tamayazo" und "tansfuguismo" die spanischen Schlagzeilen.  Wikipedia spanisch erklärt den Begriff "tamayazo" folgendermaßen: "Dieser Begriff ist in den Zeitungen bekannt geworden durch eine Wahl vom 30. Juni 2003 im Parlament der autonomen Region von Madrid (Comunidad de Madrid), in der die gewählten Abgeordneten der PSOE (Eduardo Tamayo und María Teresa Sáez) mit ihrer Enthaltung im 2. Wahlgang verhinderten, dass Rafael Simancas als neuen Präsident der Comunidad von Madrid gewährt wurde. Dieser Fall von "tansfuguismo" führte dazu, dass die Wahlen im Oktober desselben Jahres wiederholt werden mussten. In diesen wurde dann Esperanza Aguirre zur neuen Regionalpräsidentin gewählt. "Tránsfuguismo" kommt wiederum von "tránsfuga" und dieser Begriff kommt aus der Politik und bezeichnet Politiker, die die Partei wechseln oder eine andere Partei unterstützen, um dieser den Macht