Posts

Es werden Posts vom 2017 angezeigt.

Bono Social - für Konsumenten, die sich nichts leisten können

"Bono Social" bedeutet "Sozialbonus". Gedacht ist er "para consumidores vulnerables" für "verwundbare Konsumenten". Damit wird angedeutet, dass der Konsument nur über geringe finanzielle Mittel verfügt. Deswegen läuft das auch unter der Erläuterung "Protección para consumidores con menores posibilidades económicas", was bedeutet: "Schutz für Konsumenten mit geringen wirtschaftlichen Möglichkeiten". Das ganze ist gemünzt auf auf die Elektrizitätsrechnung, bei der dieser Kundenkreis einen Abschlag von 25% auf die Rechnung erhalten kann. Und dieser Abschlag nennt sich dann "Bono Social".

FLA - sorgt für flüssige Finanzierung

"FLA" ist die Abkürzung für "Fondo de Liquidez Autonómica". Wörtlich übersetzt geht es um einen "Fonds für Liquidität für die Autonomien". Unter diesen versteht man wiederum die "Autonomen Regionen" (autonomias), nach denen Spanien halbföderalistisch organisiert ist. Wikipedia spanisch definiert den FLA so: Der FLA ist eine Kreditlinie, die von der spanischen Regierung im Juli 2012 im Zusammenhang mit der Wirtschaftskrise geschaffen wurde. Er  wurde geschaffen, damit der Staat den autonomen Regionen Geld leihen kann, damit diese sich nicht auf den Finanzmärkten verschulden müssen. Zuständig für die Kredite ist das ICO (Instituto del Crédito Oficial), das zum spanischen Wirtschaftsministerium gehört.

Agua del grifo - nicht immer genießbar

"Agua" bedeutet "Wasser" und "el grifo" ist der Wasserhahn. Wir würden in diesem Fall von "Trinkwasser" sprechen. In Spanien ist das Wasser aus dem Wasserhahn oft nicht besonders schmackhaft. Oft ist es stark gechlort oder es schmeckt nach Salz, vor allem, wenn es aus einer Meerwasserentsalzungsanlage stammt. Letztere heißt auf spanisch " planta desalinizadora" oder kurz "desaladora". Die spanische Regierung beteuert allerdings, dass fast überall das Wasser vom Hahn in Spanien trinkbar ist.

Enchufismo - die Kunst die richtige Steckdose zu finden

Das Wort "enchufismo" kommt von "enchufe". "El enchufe" ist "die Steckdose". "Enchufismo" könnte man also mit der Wissenschaft, die richtige Steckdose zu finden übersetzen. In der Realität geht es aber darum, die richtigen Beziehungen zu haben. Wer einen "enchufe" hat kommt leichter an Aufträge und bekommt auch eher das, was er / sie sich wünscht. In der Regel sitzt der "enchufe" in einer staatlichen Behörde und hat die Möglichkeiten viele Wünsche zu erfüllen oder auch nicht. Alles deutet daraufhin, dass der "enchufismo" eng mit dem "corrupción" (Korruption) verbunden ist. Derjenige, der den Steckdosen-Wohltäter sucht, nennt man dann den "enchufante" und derjenige, der die wohlwollende Steckdose darstellt, den "enchufado". Oder ganz einfach: Hier handelt es sich um den "Bestechenden" und den "Bestochenen".

Tirón de orejas - das gibt ungewollt warme Ohren

"Tirón" verspricht wieder mal etwas ganz Tolles zu werden. Das Wort wird man von "tirar" abgeleitet und bedeutet "ziehen" und "orejas" sind die "Ohren". Endungen mit "-ón" vergrößern eine Handlung und so kommt es, dass man bei dieser Redensart "ganz kräftig an den Ohren gezogen" wird. Vielleicht kann man es auch mit einer "gewaltigen Ohrfeige" übersetzen. Die spanische Umweltorganisation " Ecologistas en acción " verwendet die Redensart, um mitzuteilen, dass der andalusische Ombudsman (defensor del pueblo) der andalusischen Regierung eine gewaltige Ohrfeige (tirón de orejas) verpasst hat, weil sie bisher keinen Plan zum Schutz der Fauna vorgelegt hat. Oder hat er sie doch nur "kräftig an den Ohren gezogen"?