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¿ONG, oenegé, ONGs, ONG’s, oenegés? - was verbirgt sich dahinter?

"La oenegé" ist die spanisch ausgesprochene Abkürzung von "ONG". "ONG" ist wiederum die Abkürzung für "Organización no gubernamental". Auf deutsch: "Nichtregierungsorganisation". Für die deutsche Version gibt es eigentlich die Abkürzung "NRO", geläufiger ist aber die englische Abkürzung "NGO". Die Spanier nutzen sowohl die Abkürzung als auch den Begriff "oenegé", was manchmal zu Verwirrung führt. OeNeGes | Oeneges (ONGs) en España

Puertas giratorias - damit es verdienten Politikern nicht schlecht geht

Eine "puerta giratoria" ist eine "Drehtür". Durch die kann man sowohl hinein wie auch hinaus und wennn man so will im gleichen Zug wieder hinein. In der letzten Zeit spielen diese Worte eine wichtige Rolle beim Zorn der spanischen Bürger und Bürgerinnen auf ihre Politiker, die dafür sorgen, dass wenn mal einer gefallen ist, dafür gesorgt wird, dass sie weich fallen. Sie kommen in der Regel in Unternehmen mit Staatsbeteiligung gut bezahlt unter ohne dass sie dafür eine große Gegenleistung erbringen müssen. Die Drehtür bringt sie also gleich wieder in das warme Nest.

Uralita - Hände weg davon

"Uralita" ist ein häufig verkauftes Produkt in Spanien. Unter diesem Namen verbirgt sich ein Produkt mit einer sehr hohen Gesundheitsgefährdung, nämlich durch Asbest. Asbest nennt sich auf spanisch "amianto". Das spanische Asbest kommt also von einem Unternehmen, das den Namen "Uralita" trägt und dem Produkt den volkstümlichen Namen gibt. Die Firma ist inzwischen in mehrere Prozesse verwickelt, weil sie ihre Arbeiter und Arbeiterinnen unter miserablen Produktionsbedingungen einer umfangreichen Gesundheitsgefährdung ausgesetzt hat.

El escándalo de las tarjetas - geheime Kreditkarten

In Spanien sorgt zur Zeit der "escándalo de las tarjetas" (Kreditkarten-Skandal) für Aufregung. "Tarjetas", eigentlich das Wort für "Karten" im Sinne von Postkarten, sind aber inzwischen viel geläufiger im Bereich der "Kreditkarten". Im Mittelpunkt des Skandals steht die Bank "Caja Madrid", die an Politiker und andere Personen Kreditkarten verteilten, deren Ausgaben in der offiziellen Abrechnung nicht erschienen. Diese Personen konnten bis zu einem bestimmten Betrag Ausgaben auf Kosten der Bank tätigen. Man spricht bei diesen Kreditkarten von "tarjetas opacas" (verschleierte Kreditkarten), "tarjetas fantasmas" (Geister-Kreditkarten) oder auch "tarjetas 'black'" (schwarze Kreditkarten). Diez preguntas sobre las tarjetas 'black' de Caja Madrid

Ley Mordaza - will die Spanier mundtot machen

Ein "Ley" ist ein Gesetz, aber was ist ein " mordaza "? Das Wort kommt aus der Welt des Sexuellen und steht für den Keuschheitsgürtel, aber auch für einen Knebel, mit dem man den Mund verschließt. Man spricht zur Zeit viel in Spanien über die "Ley Mordaza" und meint damit eine Reihe von Gesetzen, mit denen die spanische Regierung Bürgerfreiheiten einschränken will. So sollen Demonstrationen vor Parlamentsgebäuden und das Fotografieren von Polizisten unter Strafe gestellt werden. Die Strafen können dabei in Höhe von 600 bis 30.000 Euro verhängt werden.

Súbdito del Rey - unbewältigte spanische Tradition

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"El súbdito" ist das Wort für "der Untertan". Der spanische Staat bezeichnet seine Bürger von alters her mit diesem in anderen längst verpönten Wort. Man versucht das jetzt auch umzudeuten in "Staatsbürger", in seiner Herkunft ist es aber ein Begriff, der aus der Welt der absoluten Monarchie stammt. "Súbdito del Rey" bedeutete von alters her "Untertan des Königs". Laut Wikipedia (spanisch) wurde der Begriff nach der französischen Revolution als Gegenbegriff zu "ciudadano" (=Bürger) gebraucht, weil "súbdito" die Unterwerfung unter den König in der absoluten Monarchie entspricht, während "ciudadano" einen an der nationalen Souveränität beteiligten Bürger kennzeichnet. Kein Wunder also, dass inzwischen die Spanier /-innen aufbegehren, auch sie wollen als mündige Bürger anerkannt werden: "No somos súbditos, somos ciudadanos"

Telemendicidad - statt Gerechtigkeit

Das spanische Fernsehen zeigt in seinem 1. Programm die Sendung "Entre Todos" (Unter allen oder besser "Unter uns"), in dem die Notlage von Menschen zu einem Medienspektakel gemacht wird. Für dieses Programm gibt es nun die neue Bezeichnung "Telemendicidad". Übersetzen kann man das mit "Bettelei übers Fernsehen". Gegen diese Art der Zurschaustellung von Notlagen gibt es Widerstand. Die Zeitung "El Pais" schreiben: "Das Mitleiden und Hilfsbereitschaft können die soziale Gerechtigkeit nicht ersetzen. Jedem Fachmann und Menschen mit der notwendigen Sensibilität fühlt sich von dieser schamlosen Zurschaustellung menschlichen Leidens abgestossen". Telemendicidad para todos

La capilla ardiente - vor der letzten Ruhe

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Stirbt man in Spanien, kommt der Leichnam in die "capilla ardiente". "Capilla" steht für "Kapelle" oft auch "Friedhofskappelle". "Ardiente" bedeutet "brennend" und ist wohl von den Kerzen her zu verstehen. "Capilla ardiente" steht auch für "Aufbahrung". Sie erlaubt es den Trauernden, Abschied von dem oder der Verstorbenen zu nehmen. Zur Zeit ist es Adolfo Suárez , der erste demokratisch gewählte Ministerpräsident Spaniens nach dem Tod des Diktators Francisco Franco, der verstorben und im "Congreso", dem spanischen Abgeordnetenhaus aufgebahrt ist. Etwa 10.000 Personen kamen heute zu seinem Aufbahrungsort (capilla ardiente). Die Zeitungen berichten von kilometerlangen Schlangen.

Hoja de ruta - auch bei spanischen Politikern beliebt

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Unter " hoja de ruta " versteht man den englischen Begriff "roadmap", für den es auf deutsch keinen vergleichbaren Begriff gibt. Wikipedia erläutert den Begriff so : "Die Roadmap ist ein populäres Synonym für eine Strategie oder einen Projektplan. Aus dem Englischen übersetzt bedeutet der Begriff wörtlich Straßenkarte." Die Spanier wollten es nicht beim englischen Wort lassen. Seit einiger Zeit benutzen sie recht extensiv den Begriff "hoja de ruta", mit dem sie zeigen wollen, dass sie eine bestimmt erfolgreiche Strategie in einer Sache verfolgen.