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Tarifa de último recurso - wenn sonst nichts mehr hilft

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Er wird TUR abgekürzt der "Tarifa de último recurso". Wörtlich geht es um den "Tarif zum letzten Finanzmittel". "Recurso" kann aber auch ein Rechtsbehelf sein. Tatsächlich handelt es sich um einen Tarif für die Stromrechnung. Auf Spaniens Strommarkt gibt es zwei Tarifarten: Das eine ist der Tarif, der auf dem freien Markt abgeschlossen wird, das zweite, der "TUR" ist ein Preis, der von der spanischen Regierung festgesetzt wird und der denjenigen zusteht, die keine Möglichkeit haben, einen Vertrag auf dem freien Markt abzuschliessen. Es ist der Tarif der "letzten Rettung" und steht nur denjenigen zu, die eine Vertrag über ein Leistung unterhalb 10 KW haben. Tarifa de último recurso y Bono Social

Cena de Navidad de sobaquillo - armselige Weihnachten

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Gestern haben hunderte von Beschäftigten des öffentlichen Dienstes in Spanien gegen Streichung der "paga extra" (= Extrazahlung, womit das Weihnachtsgeld gemeint ist), auf den Straßen verschiedener Städte protestiert. Bei diesem Protest haben sie sich einfallen lassen, ihr "cena de Navidad de sobaquillo" einzunehmen. "Cena de Navidad" ist eigentlich das Abendessen an Weihnachten. Aber "de sobaquillo"? Die Zeitung "El Pais" erklärt den Ausdruck so: "Will sagen, dass man belegte Brote (bocadillos) und Getränke (bebidas), die man von zu Hause mitgebracht hat, isst". Aus Protest haben die Demonstranten also das Weihnachtsessen in Form eines belegten Brotes und eines Pappbecher-Getränks auf öffentlichen Straßen eingenommen.

Fichero de morosos - machen Spaniern das Leben schwer

In Deutschland quälen wir uns mit der Schufa ab, die unsere Schulden registriert und gegebenenfalls dafür sorgt, dass wir keinen Kredit mehr bekommen. In Spanien übernehmen "fichero de morosos" diese Aufgabe. Ein "fichero de morosos" ist eine "Schuldnerdatenbank". "Fichero" ist eine "Kartei" und ein "moroso" ist ein Schuldner. In den letzten Jahren finden sich viele Spanier dank der Finanzkrise in solchen Dateien wieder. 

Cesta de navidad - alte Kunden können darauf hoffen

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Weihnachten naht und in Spanien bereitet man sich auf die Zusammenstellung von "cestas de navidad" vor. "Cesta" ist ein "Korb" und "Navidad" die spanischen "Weihnachten". Insbesondere in der Geschäftswelt beschenkt man sich aus diesem Anlass mit "Weihnachtskörben".  Vielleicht werden diese in diesem Jahr wegen der klammen Kassen nicht so üppig ausfallen. Deshalb stößt zur Zeit in Spanien besonders unangenehm auf, dass eine in Konkurs (liquidación) befindliche öffentliche Firma es sich nicht nehmen ließ, noch Weihnachtskörbe im Wert 334.000 Euro zu verteilen. Üblicherweise enthält so ein Korb vor allem "cava y vino" (Sekt und Wein), charcuteria (Wurstwaren) oder estuche selección regalo (Behältnis mit ausgewählten Geschenken). "Cesta" ist in diesem Zusammenhang nicht nur als "Korb" zu verstehen, sondern die Geschenke können auch in einem anderen Behältnis stecken.

Tarifazo de la Justicia - es lohnt sich nicht mehr zum Richter zu gehen

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Wenn im Spanischen ein Wort mit "-azo" endet, dann passiert etwas außerordentlich großes. So im Falle des Begriffs "tarifazo de la Justicia". In ein paar Wochen müssen die Spanier nämlich mit einer gewaltigen Steigerung der Gerichtskosten rechnen. Das entsprechende Gesetz tritt in Kürze in Kraft, die Umsetzung folgt aber erst etwas später. Die Einreichung einer "demanda de divorcio" (eines Scheidungsantrags) kostet demnächst eine Gebühr von 240 Euro. Ist man mit dem Urteil nicht zufrieden und geht in Berufung, kostet das jedes mal noch zusätzlich 890 Euro. Bis zum nächsten Donnerstag gibt es das noch zu alten Preisen, weswegen die Gerichte zur Zeit mit einer "avalancha de demandas", einer Klagelawine konfrontiert werden.

Con el cuchillo en la boca - meint der König

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Der spanische König (Rey) Juan Carlos hat dieser Tage einen Staatsbesuch in Indien abgeschlossen. Er trommelte für Investitionen der aufkommenden Wirtschaftsmacht Indien in seinem von der Wirtschaftskrise gebeutelten Land. So schlimm sei es aber gar nicht in Spanien, meint der König beim Abschlussempfang. Für ihn werde Spanien bald aus der Krise kommen, was er "España saldrá adelante" (Spanien wird nach vorne herauskommen) nennt und er setzt noch einen drauf mit dem Spruch "con el cuchillo en la boca" (mit dem Messer im Mund) und "con una sonrisa" (mit einem Lächeln). Von soviel Optimismus waren die Inder richtig gerührt. In Spanien ist es scheinbar so, dass, wenn man ein "Messer im Mund hat" es einem gut geht. Anders kann ich diese Redensart nicht auslegen.

Españolizar - die Arroganz der Kastilier

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Es gab vor kurzem einige Aufregung als der spanische Erziehungsminister José Ignacio Wert die Bemerkung fallen liess, dass man die katalanischen Schüler "verspanisieren" sollte. Wörtlich heißt das: "'españolizar' a los alumnos catalanes". Die Wellen der Empörung schlugen in Katalonien hoch, denn es war wieder einmal der Versuch der Zentralregierung in der Hauptstadt Madrid, den Katalanen mit einer Domestizierung zu drohen, diesmal über die Schulausbildung der Kinder. "Alumno" ist ein "Schüler". Die Herren von der Regierungspartei in Madrid, der PP, freuten sich und versicherten, "no está buscando bronca", dass der Herr Minister "damit keinen Scherz machen will". Also blutiger Ernst! Dass man mit so etwas auf dümmste Weise die Unabhängigkeitsbestrebungen der Katalanen unerstützt, fällt einer in der Tradition des Diktators Franco stehenden Partei, der mit Blut und Schwert ein reaktionäres , totalitäres Spanien schaffte

Contentar a los mercados - die Politik als Hure der Märkte

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Spaniens Finanzkrise spitzt sich zu. Das Land hat einen nervösen Partner. Es sind dies "los mercados", "die Märkte". Damit ist die internationale Finanzwelt gemeint, die mit ständig neuen Spekulationen die Spanier unter Druck setzt. Das in Gang gesetzte Sparprogramm zur Minderung des "Staatsdefizits" (déficit público) scheint diese obskure Gesellschaft namens "Märkte" nicht zu überzeugen. Deshalb will die spanische Regierung demutsvoll ihren guten Willen zur Beruhigung der Finanzwelt zeigen, was man dann auf spanisch "contentar a los mercados" (die Märkte zufrieden stellen) nennt. Aber vermutlich führt kein Weg daran vorbei, dass Spanien die EU um einen "resgate" (Rettung) bitten muss.

Lluvias del otoño beenden die Dürre

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Wir haben zwar immer noch September, aber sie haben bereits jetzt zugeschlagen, die "lluvias del otoño", die "Herbst-Regenfälle". In Sevilla sind gestern 34 l pro qm heruntergekommen und die "bomberos" (Feuerwehrleute) hatte Großeinsatz. Diesmal nicht im Kampf gegen Waldbrände, sondern gegen die Wassermengen. In der Provinz Sevilla wurde die "alerta naranja", der "orange Alarm" ausgerufen. Eigentlich sind diese Regenfälle für Andalusien sehr früh dran, meistens lassen sich die Herbst-Tiefs Zeit bis Ende Oktober und schlagen erst im November richtig zu.

Vuelta al 'cole' - die Ferien sind vorbei und alles wird teurer

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Alles hat ein Ende, auch die langen Sommer-Schulferien in Spanien. In Spanien steht demnächst für die Kinder die "vuelta al 'cole'" an. "Vuelta" ist die "Rückkehr" und "Cole" ist die saloppe Umschreibung für "Colegio", was der Allgemeinbegriff für die verschiedenen Arten der "Schule" ist. In diesem Jahr ist der Schulbeginn mit besonderen Belastungen für die Eltern verbunden. In Spanien ist jetzt eine Mehrwertsteuererhöhung (la subida del IVA) in Kraft getreten, die einen besonders krassen Sprung bei den Preisen des Schulmaterials (material escolar) mit sich bringt. Der Sprecher einer Verbraucherschutzorganisation hat berechnet, dass die Eltern zu Beginn des Schuljahres im Schnitt 640 Euro pro Kind bezahlen müssen.

Colegio Concertado - privat, aber der Staat zahlt

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In spanischen Schulwesen kann man seine Kinder in eine öffentliche Schule schicken, eine rein private oder in ein "colegio concertado". "Colegio" ist eine Schule und mit "concertado" ist gemeint, dass die Schule auf Grund einer Vereinbarung vom Staat finanziert wird, obwohl sie privat geführt wird. Man spricht auch von der "enseñanza privada concertada" (Privater Unterricht mit staatlicher Förderung). Von dieser Regelung profitieren überwiegend von der katholischen Kirche geführte Schulen. Vor kurzem hat der "Tribunal Supremo"(Oberstes Gericht) eine staatliche Förderung von "colegio concertados", die ihre Schüler nach Geschlecht trennen, untersagt.

Parado de larga duración - braucht Unterstützung

Ein "Parado de larga duración" ist ein "Langzeitarbeitsloser", von denen es in Spanien viele gibt. Die spanische Regierung hatte in ihrer Kürzungswut vor, diesen die bisher gewährte Unterstützung zu streichen. Der öffentliche Widerstand dagegen hat aber dazu geführt, dass die bisherige Unterstützung in Höhe von 400 Euro weiter gewährt wird. Voraussetzung ist, dass der "Parado de larga duración" keine "ingresos" (Einkünfte) hat und sich in "itinerarios de formación" (Weiterbildungskurse) eingeschrieben hat.

Mariano, Mariano, nos arruinas el verano - der uns den Sommer versaut

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Das schreien zur Zeit empörte Eisenbahner in Madrid. Mit "Mariano" ist der spanische Ministerpräsident Mariano Rajoy gemeint. "Ärruinar" bedeutet "ruinieren" und bei "verano" handelt es sich um den Sommer. Die Eisenbahner rufen somit "Mariano, Mariano, du ruinierst uns den Sommer". Die Regierung hat nämlich die "liberalización", die Liberalisierung der Staatsbahn "Renfe" beschlossen. Liberalisierung bedeutet Privatisierung und damit Abbau von Arbeitsplätzen oder Absenkung der Löhne. Das treibt begreiflicherweise die Renfe-Beschäftigten auf die Barrikaden.

La paga de navidad - gibt es bald nicht mehr

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Noch ist sie weit weg, die "navidad", der spanische Begriff für den Feiertag "Weihnachten". "Paga" ist ein Zahlung oder Zulage. Somit bedeutet "paga de navidad" Weihnachtszulage. Sie hat in Spanien große Bedeutung, denn mit ihr konnte man in der Regel seinen Weihnachtsgeschenkpflichten nachkommen. Damit ist es jetzt aber aus. Die spanische Regierung hat im Rahmen der Sparmassnahmen beschlossen, dass öffentliche Bedienstete die Weihnachtszulage gestrichen wird. Ebenfalls gestrichen werden "días de libre disposición", "Tage zur freien Verfügung", die den öffentlich Beschäftigten bisher gewährt wurden. Diese werden auch "moscosos" genannt. Diese Bezeichnung haben sie wegen des damals zuständigen Ministers Javier Moscoso erhalten, der 1983 eine entsprechende Verordnung erlassen hatte. Die Beschäftigten erhielten bisher bis zu 6 Tage zur freien Verfügung, um private Angelegenheiten erledigen zu können.

Campeones, campeones - den Kopf hoch im Fußballhimmel

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Die spanischen Fußballer feierten den Sieg der Europameisterschaft in Kiew mit dem Gesang "Campeones, campeones". Damit wollten sie noch einmal klarstellen, dass sie jetzt die "Meister" sind. Sie haben das "Triplete", den Gewinn von drei großen Fußballturnieren hintereinander, geschafft. Die spanische Nationalmannschaft wird auch "La Roja" genannt, "die Rote" und so lautet die Schlagzeile folgerichtig "Triplete en Rojo", der "Dreifach-Sieg in Rot". Rot ist die Farbe der spanischen Nationalmannschaft. Und natürlich ist es nicht verwunderlich, dass Spanien damit in die Geschichte eingeht, was man auf Spanisch "pasa a la historia" nennt.

Vivalavirgen - zuviel Religion macht lächerlich

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Der Begriff "vivalavirgen" besteht aus den Wörtern "viva" und "virgen". Übersetzt bedeutet letzteres "es lebe die Jungfrau". Mit Jungfrau ist natürlich die Jungfrau Maria gemeint, die Mutter Christi. Auch die Spanier haben eine besondere Verehrung für sie übrig, auch wenn das eher nach Götzendienst aussieht: Viele Pfarreien haben ihre eigene "virgen", die sie gerne gegeneinander ausspielen. Allerdings hat der zusammengesetzte Begriff "vivalavirgen" eine ganz besondere Bedeutung. Nach dem Wörterbuch der königlichen Akademie (RAE) steht dieser Begriff für eine "persona irresponsable y despreocupada", also für eine "unverantwortliche und sorglose" Person. Als solche Person hat sich dieser Tage die Ministerin für Arbeit (ministra de Trabajo), Fátima Báñez, ausgezeichnet. Bei der Wallfahrt nach Rocío hielt sie eine Rede, in der sie ihr volles Vertrauen in die Jungfrau Maria setzte, die es mit der spanischen W

Viva la Pepa! - es geschah in Cádiz

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Dieses Jahr feiert Spanien das 200-jährige Jubiläum der verfassunggebende Versammlung von 1812.Damals versammelten sich die Abgeordneten im Gebetshaus von San Felipe Neri, in Cádiz, um die erste liberale Verfassung Spaniens, genannt "la Pepa" zu verabschieden. "Verfassung" heißt auf Spanisch "Constitución". Bei einem "200-jährigen Jubiläum" spricht man auch von einem "bicentenario". Somit heißt dieses Jubiläumsjahr "El bicentenario de la Pepa".

La prima de riesgo - eine ungewünschte Prämie

Spanien hat es zur Zeit nicht leicht. Die geplatzte Immobilienblase macht den Banken schwer zu schaffen und der Staat ist hoch verschuldet. Da leiht man sich gerne Geld, aber als angeschlagener Kunde muss man jetzt mit einer hohen "prima de riesgo" rechnen. Das bedeutet "Risikoprämie" oder "Risikozuschlag". Auf dem Markt für Staatsanleihen, in spanisch auch "mercado de deuda pública" (wörtlich Markt für öffentliche Verschuldung) ist die Risikopräme der Aufschlag ("sobreprecio"), der auf dem Markt bezahlt werden muss, um sich im Vergleich zu solideren Ländern zu refinanzieren.

Grito mudo - so protestieren die Empörten

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Die Bewegung 15-M auch die Bewegung der "Indignados" (Empörten) genannt erhält in diesen Tagen angesichts der harten Sparpolitik und der desolaten Wirtschaftslage neuen Schwung. In vielen spanischen Städten protestierten tausende Bürgerinnen und Bürger, insbesondere aus der Jugend. Eine Form ihrer Protestes besteht im "grito mudo", dem "stummen Schrei". Dafür verkleben die Protestierenden für ein paar Minuten ihren Mund ("tapando la boca) mit Klebestreifen. Danach reissen sie sich diesen vom Mund und beginnen zu schreiben ("gritar").

Doctrina Parot - im Namen der Rache

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Bei der "Doctrina Parot" , "Parot-Doktrin" geht es um den spanischen Strafvollzug. Nach dieser Doktrin geht es darum, dass Gefangenen, obwohl sie die Bedingungen dafür erfüllen, keine der im Strafvollzug möglichen Vergünstigungen gewährt werden, die die Resozialisierung fördern sollen. Den Namen hat die Doktrin vom Fall eines Gefangenen Henri Parot, der der Terror-Organisation ETA angehörte. Das Oberste Gericht hat in seinem Fall bestätigt, dass ein Einspruch gegen seine vorzeitige Entlassung rechtens war, obwohl der Häftling durch gutes Verhalten im Gefängnis für eine Strafermässigung in Frage kam. Die "Doctrina Parot" wird vor allem bei Häftlingen der ETA angewandt, kann aber auch bei anderen Gefangenen benutzt werden, wenn sie in den Augen der Justiz besonders verwerfliche Taten begangen haben. Für spanische Kommentatoren handelt es sich bei dieser vom Obersten Gerichtshof abgesegneten Maßnahme nur um eine andere Form der "venganza" (Rache)

No volverá a ocurrir - Worte eines reuigen Sünders

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"No volverá a ocurrir" erklärte heute der spanische König beim Verlassen des Krankenhauses. Damit will er sagen "es wird nicht mehr passieren". Er wird nicht mehr auf Elefantenjagd gehen und sich die "cadera", "Hüfte", brechen und gleichzeitig Spanien in schweren Zeiten den Rücken kehren. Weiterhin beteuert er: "Lo siento mucho", "es tut mir furchtbar leid". Und noch ein Geständnis: "Me he equivocado", "ich habe mich geirrt". Seine Worte sprach er beim Verlassen des Krankenhauses "apoyado en dos muletas", "auf zwei Krücken gestützt". Wofür er sich entschuldigen muss, kann hier nachgelesen werden.

Kale borroka - dabei geht viel in die Brüche

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"Kale borroka" ist ein baskischer Begriff, der aber auch in anderen Regionen Spaniens verwendet wird. Auf spanisch bedeutet dieser Begriff "lucha callejera". "Lucha" ist der "Kampf" und "callejera" kommt von "calle", was "Strasse" bedeutet. "Kale borroka" ist also der "Straßenkampf". Oft werden auch Akte des Vandalismus als "kale borroka" bezeichnet. Der Präsident der katalanischen Landesregierung hat gestern Ausschreitungen in Barcelona im Rahmen des Generalstreiks mit "kale borroka" verglichen und gleich eine Definition dazu geliefert: un movimiento de "vandalismo, gamberrismo y destrucción del espacio público". Übersetzt: Eine Bewegung, die mit "Vandalismus, Zerstörungswut und Beschädigung des öffentlichen Raumes einhergeht".

El recibo de la luz - lastet schwer auf dem Verbraucher

"Recibo" ist das Wort für "Quittung" und bei "luz" geht es um "Licht". Bei der "Quittung des Lichtes" geht es für die Spanier um nichts anderes als die ungeliebte "Stromrechnung". Zur Zeit jammern die Stromproduzenten, dass ihnen die Stromrechnung zu niedrig ausfällt. Die Verbraucher sparen beim Strom, weil sie kein Geld mehr haben. Dadurch nehmen die Versorger unter dem Strich weniger ein. Um das auszugleichen, wollen sie einen kräftigen Aufschlag. Die Regierung ist entsetzt!

Insumisión fiscal - verweigern, was des Staates ist

Wenn die Spanier nicht mehr Steuer zahlen wollen, kommt es zur "insumisión fiscal". Es handelt sich also um einen "Steuerstreik" oder eine Weigerung Steuern zu bezahlen. Es gibt auch die Begriffe "resistencia fiscal", bei dem es eher um einen "Widerstand" gegen das Steuern zahlen geht. Man kann aber auch den Begriff "desobediencia fiscal" verwenden, wobei "desobediencia" für Ungehorsam steht, also übersetzt "Steuer-Ungehorsam".

Periodismo basura - Schweinejournalismus auf spanisch

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Die bekannte spanische Umweltschutzgruppe " Ecologistas en acción " (Umweltschützer in Aktion) bezichtigt derzeit die Zeitung " El Mundo " einen "periodismo basura" zu praktizieren. "Periodismo" bedeutet Journalismus, "basura" ist der "Müll". Wörtlich übersetzt heisst das also "Müll-Journalismus". Bei uns hört man in letzter Zeit auch das Wort " Schweinejournalismus " für schlecht recherchierten Kampagnen-Journalismus. "Ecologistas en acción" wirft dem "El Mundo"-Journalisten vor, dass gegen einen Umweltaktivisten "datos personales", "persönliche Daten" missbraucht wurden, um ihn zu diskreditieren.

Tuenti - macht die Spanier auf billige Weise mobil

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" Tuenti ", das ist die spanische Version von StudiVZ . Ein "red social para adolescentes", ein "soziales Netzwerk für Jugendliche". Es gehört dem Telekommunikationskonzern Telefónica, der den spanischen Mobilmarkt beherrscht. "Tuenti" soll jetzt nach dem Willen der Muttergesellschaft auch Angebote für mobile Telefone machen. Die Kunden sollen mit einer "agresiva tarifa plana de datos y de llamadas" gewonnen werden. "Tarifa plana" ist unsere "Flatrate". Eine "tarifa plana de datos" ist somit eine "Daten-Flatrate" und eine "tarifa plana de llamadas" eine "Telefonflatrate". Und das Besondere daran: sie soll "agresiva", "aggressiv" sein.

Bodas gais - geht die Schwulen und die Lesben an

"Bodas gais" sind "Schwulenheiraten". "Boda" steht für "Heirat oder Hochzeit" und "gai" ist die Bezeichnung für einen Schwulen in Spanien. Die "Schwulenheirat" sorgt für Streit in der neuen konservativen Regierung. Die Regierungspartei Partido Popular (Volkspartei) hat gegen die von der Vorgängerregierung eingeführte Schwulenheirat Klage beim Verfassungsgerichtshof eingelegt. Parteigenosse Justizminister Ruiz-Gallardón will aber vor dem Verfassungsgerichtshof die Schwulenheirat verteidigen. Seine Entscheidung verursachte in der Partei deshalb eine "polvareda", was "Staubwolke" bedeutet, aber hier wohl besser mit "verursachte Aufregung" übersetzt werden sollte.

Billetes de rescate - schwacher Trost

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Die spanische Fluggesellschaft Spanair ist pleite. Deshalb herrscht auf spanischen Flughäfen im Moment ein großes Chaos. Viele Passagiere mit Flugscheinen von Spanair fühlen sich im Stich gelassen, obwohl drei Fluggesellschaften mit der Regierung übereingekommen sind, die Gestrandeten mit "billetes de rescate" zu versorgen. "Billete" ist der "Fahr- oder Flugschein" und "rescate" bedeutet "Rettung". Somit kann man hier von "Rettungsflugscheinen" sprechen oder besser vielleicht von "Ersatz-Flugscheinen". Bei der Pleite spricht man auch von "el cierre de Spanair". "Cierre" bedeutet soviel wie die "Schliessung" oder das "Dichtmachen" von Spanair. Auch hier steht es vereinfacht als Bezeichnung für den Bankrott der Fluggesellschaft.

#Yonopago - noch eine Form des Protestes

Wenn man den sogenannten "Hash-Tag" (#) weg lässt, dann lautet der spanische Begriff "yonopago". Ziehen wir ihn noch auseinander, dann wird klar, um was es geht: "Yo no pago" = "Ich zahle nicht". Dies ist eine neue Bewegung (movimiento), die sich über Twitter und Facebook organisiert. Gestern hat die Bewegung eine "acción de protesta pacífica", "friedliche Protestaktion" organisiert. In Madrid spielte allerdings die Polizei nicht mit. Es kam zu Verhaftungen (detenciones).

La marea verde - spanische Protestbewegung

Bei der "marea verde", "grünen Flut", handelt es sich nicht etwa um Landwirtschaft oder Aktionen einer Umweltschutzpartei, sondern dahinter versteckt sich das spanische Lehrpersonal. Es handelt sich um eine seit einigen Monaten laufende spanienweite Protestaktion der Lehrer mit Schwerpunkt in der Großregion Madrid. Protestiert wird gegen die Kürzungen im Bildungswesen und den Stellenabbau. Die Gesamtaktion trägt die Bezeichnung "marea verde". Wikipedia spanisch: Marea Verde