Posts

Es werden Posts vom August, 2011 angezeigt.

Techo presupuestario - so bremst Spanien seine Schulden

Deutschland drängelt, Spanien ist vom Wohlwollen der nördlichen Nachbarn abhängig. Deshalb will jetzt die spanische Regierung den "techo presupuestario" in der "Constitución", "Verfassung", verankern. Übersetzen kann man den Begriff mit dem griffigen deutschen Wort "Schuldenbremse", wörtlich heißt es "Haushaltsdach". Die geplante Verfassungsänderung wurde gestern innerhalb kürzester Zeit zwischen dem Ministerpräsidenten und dem Führer der Opposition abgesprochen, weshalb man auch von einer "reforma exprés", "Schnellreform", spricht. Vielleicht passt auch besser das deutsche Wort "Schnellschuss" dazu. Man spricht in diesem Zusammenhang auch von "estabilidad presupuestaria", "Haushaltsstabilität" oder etwas bildhafter: "Poner un corsé permanente al gasto público" und das bedeutet: "den öffentlichen Ausgaben ein permanentes Korsett anlegen".

Copago sanitario - das Gesundheitwesen lahmt

Bild
Das spanische Gesundheitswesen leidet unter Geldmangel genauso wie der spanische Gesamtstaat. Da tauchen dann neue Gedanken auf, wie man neues Geld beschaffen könnte. Nichts ist einfacher wie dem Kranken in die Tasche zu greifen. Diese Idee, die wir bereits als "Praxisgebühr" kennen, beflügelt derzeit die spanischen Politiker. Sie nennen dieses Instrument "copago sanitario".  Eine Zeitung hat den Begriff so erklärt: "cobrar a sus ciudadanos por ir al médico", was soviel heißt wie "bei seinen Bürgern kassieren, wenn sie zum Arzt gehen".

Noc-Turnos 2011 - ein Programm

Bild
Die Stadt Sevilla plant mit dem Programm "Noc-Turnos 2011" Jugendliche davon abzuhalten, Alkohol zu trinken und dann Auto zu fahren. Dies scheinen die Jugendlichen vor allem nachts zu tun, denn "Noc-Turno" kommt von "nocturno" und das bedeutet, dass es etwas mit "Nacht" zu tun hat. "El consumo de alcohol", "der Alkoholkonsum" ist häufigste "causa de mortalidad", "Todesursache" bei den spanischen Jugendlichen. Jugendliche, die an dem Programm teilnehmen unterziehen sich im Laufe eines Abends einem "test de alcoholemia". Wenn das Ergebnis positiv ist, wird das Resultat in einen Pass eingetragen und wer im Laufe des Abends sauber bleibt, erhält ein "regalo", ein "Geschenk". Die "Federación Española de Bebidas Espirituosas (FEBE)" (Spanischer Verband von Spirituosen) unterstützt die Aktion.

Turismo de borrachera - unerwünscht

Bild
Der Sommer ist da und damit auch der "Turismo de borrachera". Brutal übersetzt heißt das "Sauftourismus". Der "alcalde", "Bürgermeister", von Lloret de Mar an der Costa Brava will demselbigen "poner freno" und er meint damit, dass er den Sauftourismus in seinem Ort "bremsen" (wötlich: Bremse anlegen) will. Er ist es "harto", "satt", dass sein Ort immer mit Alkoholexzessen in Verbindung gebracht wird. Er will "coger el toro por los cuernos", "den Stier bei den Hörner packen" und mit viel Polizei die Saufenden in Zukunft zur Vernunft bringen.

El gran tijeretazo - alles wegen der Krise

Bild
Ich hatte bereits in einem Beitrag geschildert, was man in Spanien unter dem Begriff "tijeretazo" versteht. "La tijera", "die Schere" steht in ihrer Vergrößerungsform "tijeretazo" für Kürzungsmassnahmen jeder Art. Heute titelt die Zeitung "El Pais": "Las comunidades preparan un gran tijeretazo de 5.000 millones al gasto". Damit ist gemeint, dass die "comunidades", damit sind die "Autonomen Regionen", auch "autonomías" genannt, sich darauf vorbereiten, (preparan) ihre "Ausgaben" (gasto) mit dem berühmten großen Schnitt (un gran tijeretazo) um 5.000 Millionen Euro zu kürzen. Für Kürzungen im Detail wird eher das Wort "recorte" benutzt. Etwas populärer ausgedrückt: "Las autonomías se ajustan el cinturón", die autonomen Regionen schnallen den Gürtel enger".